2500 ponyhannover 09

Jahresbericht 2016

Der für 2015 festgestellte positive Trend kann auch grundsätzlich für das Berichtsjahr festgehalten werden. Zwar gab es keine weitere Steigerung bei der Zahl der Fohlen, aber die Zahlen sind in fast allen Bereich stabil bzw. die Rückgänge sehr gering.

Bevor der Blick auf die Statistik gerichtet werden soll, sind einige  Veranstaltungen und Veränderungen in 2016 genauer zu betrachten.

Schon im Jahr 2015 war sicher, dass 2016 der neue Pferdepass kommen wird. Der Termin wurde zunächst auf den 1. Juli festgelegt. Die Vorbereitungen liefen reibungslos bis die Diskussion aufkam, ob die ersten Seiten des Pferdepasses laminiert werden müssen oder nicht. Während in Bayern sehr schnell beschlossen wurde die ersten Seiten zu laminieren, waren die norddeutschen Verbände gegen dieses Verfahren und bevorzugten Sicherheitspapier. Der Grund waren Kosten- und Arbeitsersparnis. Um den Einsatz von Sicherheitspapier zu prüfen wurde vom Bundesministerium das Bundeskriminalamt (BKA) mit der Sicherheitsüberprüfung beauftragt. Aufgrund dieser Prüfung und der Diskussion innerhalb Deutschlands konnte der Termin 1. Juli nicht gehalten werden und wurde auf den 1. November verschoben. Für das nun zugelassene Sicherheitspapier musste ein neuer Drucker angeschafft werden. Durch das scannen der einzelnen Diagramme, die dann in den Pass gedruckt werden, hat sich der Arbeitsaufwand erhöht. Ab dem 1. November konnte der neue Pass ausgegeben werden. Das Diagramm ist jetzt auf Seite 3, die Angaben zur Schlachtung auf Seite 7, das Pedigree ist  auf den Seiten 22 und 23 und die Messbescheinigungen sind im letzten Teil auf der Seite 54, um einige Änderungen anzusprechen.

Mit dem zentralen Stutbuchaufnahmetermin mit anschließender Auswahl der St.Pr.St.-Anwärterinnen wurde Neuland betreten. Die Absicht bei der Neugestaltung der Veranstaltung war die Einsparung von Zeit und Anhängerkilometern für die Züchter, da sie nur noch an einem Termin teilnehmen müssen sowie die Erhöhung der Vergleichbarkeit für die Kommission. Von 95 vorgestellte Stuten wurden 34 St. Pr. St.-Anwärterinnen und 20 Verbandsprämienstuten. Das Verhältnis von vorgestellten Stuten zu Anwärterinnen war mit 35,7 % mit den Vorjahren vergleichbar. Die Zahl der Verbandsprämienstuten war mit 23,2% der gezeigten Stuten um 8 – 10% höher als in den Vorjahren. Die Spitze ist gleich groß geblieben, aber danach konnte differenzierter ausgewählt werden. Die Veranstaltung soll auch in Zukunft beibehalten werden.

Ein weiterer endscheidender Termin war der 1. Pferdeland Niedersachsen Tag im September in Verden. Unter dem Oberbegriff „Wirtschaftsfaktor Pferd“ haben die Gesellschafter der Pferdeland Niedersachsen GmbH zusammen mit den Industrie und Handelskammern Lüneburg und Stade eine Veranstaltung zum o. g. Thema organisiert. In deren Rahmen wurde dem Ministerpräsidenten die sogenannte „Verdener Erklärung“ überreicht. In dieser Erklärung wird auf die wirtschaftliche wie auch die ökologische Bedeutung des Pferdes in Niedersachsen hingewiesen und es wird z. B. mehr Offenheit und Verständnis bei Politik und Verwaltung gefordert. Nach der Übergabe der Erklärung, die in ein Schauprogramm eingebettet war, gab es noch eine sehr interessante und ergiebige Podiumsdiskussion mit Vertretern der vier großen Parteien CDU, SPD, FDP und Grüne.

Zum Ende des Jahres, auf der Pferd & Jagd konnte man dann noch den neuen Messestand des Verbandes bewundern.

Die übrigen Termine im Verbandskalender liefen in gewohnter Art und Weise ab.

Bei der Zusammenstellung der statistischen Daten fiel besonders der geringe Rückgang beim Gesamtpferdebestand (Tabelle 1) auf. Er beträgt nur 36 Zuchttiere. Im Jahr 2015 war der Rückgang noch um 10 Tiere höher und 2014 sogar um 123.

Tabelle 1 - Gesamtpferdebestand

Rasse Hannover Südhann.BS Lüneburg Stade Summe Vergl.Vorjahr
  H        S H       S H       S H      S H      S H      S
Am. Mini. Horse 0 0 0 0 1 0 0 0 1 0 1 0
Connemara 1 7 0 2 0 8 4 8 5 22 5 23
D.Classic P. 5 14 7 31 1 9 2 16 15 70 10 60
D.P.B.Shetl. 4 14 0 7 1 10 3 12 8 43 11 60
D.Reitpony 48 162 9 40 8 77 33 212 98 491 97 494
Dartmoor 0 1 0 0 1 5 1 1 2 7 2 6
Dülmener 0 0 0 0 3 12 0 0 3 12 2 11
Edelbluthafl. 2 8 0 4 0 5 2 22 4 39 1 20
Fellpony 0 1 0 1 0 0 0 0 0 2 0 3
Fjord 5 20 0 14 6 22 2 11 13 67 12 52
Haflinger 6 26 4 31 6 30 3 33 19 120 20 160
Isländer 25 102 10 32 54 234 24 92 113 460 109 482
Kiger Mustang 0 1 0 0 0 0 1 3 1 4 1 3
Kl.Reitpferd 0 15 0 0 0 6 1 15 1 36 1 7
Lewitzer 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1
M.Marchard. 0 1 0 0 3 11 0 0 4 12 4 14
New Forest 0 6 1 1 3 18 7 13 11 38 10 38
Paso Fino 1 2 0 0 0 0 0 0 1 2 1 2
Paso Peruano 1 1 0 0 0 1 0 3 1 5 1 4
Shetl.P<87 10 43 11 20 0 7 9 60 30 130 26 109
Shetlandpony 4 14 2 9 0 11 12 37 18 71 17 79
Spezialrass. 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 4 34
Tinker 0 1 0 0 0 0 0 0 0 1 0 1
Welsh-A 4 5 3 1 0 1 1 5 8 12 9 26
Welsh-B 7 15 1 7 1 8 8 14 17 44 15 49
Welsh-C 0 0 0 0 0 0 1 3 1 3 2 3
Welsh-D 1 4 1 4 1 2 0 5 3 15 3 15
Summe 124 464 49 204 90 477 114 565 377 1710 365 1758

Die zahlenmäßig größten Rassen sind weiterhin Deutsches Reitpony und Islandpferd. War die Gesamtzahl in beiden Rassen mit 591 Tieren im letzten Jahr genau gleich, so liegt das Reitpony im Berichtsjahr mit 589 Tieren vor dem Islandpferd mit 573 Tieren. Die Islandpferde haben also etwas mehr eingebüßt als die Reitponys. Dazu gewonnen haben die Shetlandponys < 87 cm mit 25 eingetragenen Zuchttieren, die Edelbluthaflinger mit 22 und die Fjordpferde mit 16 Tieren. Verloren haben die Deutschen Partbred Shetlandponys (-20) und die Welsh-A (-15). Bei den anderen Rassen sind die Veränderungen nur im einstelligen Bereich.

Die Rassen Deutsches Reitpony und Islandpferd machen mit zusammen 1162 Zuchttieren 55,7 % der Gesamtpopulation aus. Die Rassen mit einem Stockmaß unter 112 cm  stellen mit 386 Tieren 18,5 %. Zusammen machen die Rassen Reitpony, Islandpferd und die Ponys <112cm mit 74,2 % somit fast Dreiviertel aller Zuchttiere aus. Das restliche Viertel (25,8 %) verteilt sich auf 20 Rassen: z. B. Haflinger/Edelbluthaflinger – 8,7 %, Welsh-Ponys – 4,9 %, Fjordpferd – 3,8 %, New Forest – 2,4 %, Connemara – 1,4 %, übrige Gangpferde – 1,2 %.

Tabelle 2 Vorgestellte Fohlen pro Rasse

Rasse Anzahl Fohlen
Vergleich z. Vorjahr
Islandpferd
265
- 31
Deutsches Reitpony
251
+ 24
Shetland Pony < 87 cm
82
+ 15
Dt. Classic Pony
41
+/- 0
Haflinger
34
- 17
Fjordpferd
31
- 8
Welsh - B
23
+ 9
Shetlandpony
21
- 8
Dt. Pb. Shetlandpony
18
- 15
Edelbluthaflinger
11
- 3
New Forest
10
+/- 0
Connemara
10
+ 2
Mangalarga Marchador
9
+ 2
Dülmener
8
+ 6
Welsh - D
4
+/ - 0
Paso Peruano
3
+ 3
Welsh - A
2
- 13
Dartmoor
2
+ 1
Paso Fino
1
- 3
Kiger Mustang
1
- 2
Kl. Dt. Reitpferd
1
- 1
Hackney
0
-3
Aegidienberger
0
-1
Welsh C
0
-1
Lewitzer
0
-1
Abstammungszertifikat
3
-2
Summe
831
47


Die Zahl der Fohlen (Tabelle 2) ist gegenüber dem letzten Jahr um 47 auf 831 gesunken, ist damit aber noch über der Zahl von 2014. Wie im Vorjahr wurden wieder am meisten Islandfohlen registriert. Insgesamt waren es 14 Islandfohlen mehr als Reitponyfohlen. Im Jahr davor war es noch ein Unterschied von 69 Fohlen. Es wurden 31 Islandfohlen weniger als im Vorjahr registriert, aber 24 mehr bei den Reitponys. Einen weiteren zweistelligen Zuwachs gab es mit 15 Fohlen nur bei den Shetlandponys < 87 cm. Der größte einstellige Zuwachs ist mit 9 Fohlen für Welsh-B zu verzeichnen, die restlichen positiven Veränderungen sind geringer. Bei drei Rassen sind zweistellige Verluste festzustellen: Haflinger – 17, Deutsches Partbred Shetlandpony – 15 und Welsh-A – 13. Es sind sonst keine großen Änderungen gegenüber den Vorjahren festzustellen. Wie beim Gesamtpferdebestand sind die Gruppen Deutsches Reitpony, Islandpferd und die Ponys unter 112 cm die zahlenmäßig stärksten: Reitpony und Islandpferd stellen zusammen 62,1 %, Ponys unter112 cm 19,5 %, und damit zusammen insgesamt 81,6 % aller Fohlen. Es folgen: Haflinger/Edelbluthaflinger – 5,4 %, Welsh-Ponys – 3,5 %, Fjordpferd – 3,7 %, Connemara und New Forest gleichauf mit 1,2 %.

Aufgrund der Verteilung beim Gesamtpferdebestand und der Fohlen pro Rasse ergibt sich auch die Verteilung auf die unterschiedlichen Rassen bei den neu eingetragenen Stuten (Tabelle 3).

Tabelle 3 Stutbucheintragungen

Rasse
Total (S1, S2 ,V)
Deutsches Reitpony
98
Islandpferd
97
Shetlandpony <87 cm
33
Haflinger
16
Shetlandpony
14
Fjordpferd
14
Kl. Dt. Reitpferd
13
Dt.Pb.Shetlandponys
11
Welsh-B
11
Dt. Classic-Pony
8
New Forest
8
Edelbluthaflinger
3
Connemara
3
Dülmener
3
Welsh - A
2
Welsh-D
2
Paso Peruano
1
Total
337

 

Es wurde mit 98 Stuten eine Reitponystute mehr eingetragen als Islandstuten. Zusammen machen sie 57,9 % der eingetragenen Stuten aus. Bei den kleinen Ponys sind es 19,6 %, so dass sich die restlichen Rassen auf 22,5 % verteilen. Es gab einige Schwankungen gegenüber dem letzten Jahr: Welsh-B + 9, Welsh-A und Dt. Classic-Pony -9, Islandpferd +7 Shetlandpony -6, Shetlandpony < 87 cm +6,  Haflinger und Edelbluthaflinger jeweils -5, Deutsches Reitpony und New Forest +4 und Fjordpferd und kl. Dt. Reitpferd jeweils -3.

Bei der Entwicklung des Mitgliederbestands (Tabelle 4) wurden 89 Mitglieder weniger als am 1.1.2016 gezählt. Auch hier ist kein Ausreißer im Vergleich mit den Zahlen der letzten Jahre festzustellen. 

Tabelle 4 Entwicklung des Mitgliederbestandes

Bezirksverein Stand Zugänge Stand Abgänge Stand
  1.1.2016 2016 31.12.2016 2016 1.1.2017
Hannover 489 36 525 63 462
SHB 256 19 275 33 242
Lüneburg 365 46 401 50 351
Stade 502 40 542 74 468
Summe 1612 131 1743 220 1523

 

Auch bei der Entwicklung der Bedeckungszahlen (Tabelle 5) ist der gewohnte Trend festzustellen. Ebenso wie bei den anderen Positionen sind die Zahlen leicht rückläufig, aber in einer überschaubaren Größenordnung und nicht mehr so rasant wie vor einigen Jahren. Als weiterer positiver Aspekt kommt noch hinzu, dass die Züchter aller Rassen bestätigen, dass sie ausgebildete Pferde problemlos verkaufen können, was Anreiz genug sein sollte decken zu lassen.

Tabelle 5 - Zahl an Stuten, Fohlen und Bedeckungen

 
2010
2011
2012
2013 2014 2015 2016
neu eingetragene Stuten
399
408
380
364
358
342
337
registrierte Fohlen
1107
1048
1034
907
815
878
831
Bedeckungen
1380
1281
1218
1096
1048
1023
972

 

Mit dieser Entwicklung und den erfreulichen Perspektiven für die Vermarktung unserer Produkte sollten wir mit Zuversicht und Energie das 70igste Jahr des Verbandes in Angriff nehmen.