Jahresbericht 2013
Das Jahr wurde von zahlreichen Veranstaltungen, erfolgreichen Ponys und deren Züchtern und einer wesentlichen Neuerung bei der Körung geprägt.
Die ausgewählten Hengste wurden nach den Vorauswahlterminen mit einem Foto auf der Homepage des Verbandes veröffentlicht und im Körkatalog war ebenfalls jeder Hengst mit einem Foto abgebildet. Eine Maßnahme die, die Veranstaltung aufgewertet hat, aber vor allem in den schwierigen Zeiten den Hengstbesitzern helfen sollte ihre Hengste zu bewerben und gegebenenfalls zu vermarkten.
Es gab wieder zahlreiche Veranstaltungen die der Verband ausgerichtet hat oder an denen der Verband teilgenommen hat.
Im Frühjahr war der Verband auf dem Stand der Pferdeland Niedersachsen GmbH auf der Equitana in Essen vertreten. Neben den üblichen Terminen wie Hengstvorstellung, Stuten- und Fohlenschauen, Staatsprämienstutenauswahl, Leistungsprüfung und Körungen, war der Verband Veranstalter der 2. Norddeutschen Stutenschau Ende August in Verden. Im Dezember endete das Ausstellungsjahr mit der Pferd & Jagd.
Wie in den Vorjahren machten hannoversche Ponys auch im Sport wieder in allen Sparten von sich Reden.
Auf internationaler Ebene waren Islandpferde aus Hannover auf den Weltmeisterschaften in Berlin besonders erfolgreich. Sie gewannen drei Weltmeistertitel: Merkur v. Birkenlund v. Leikur v. Laekjarbotnum aus der Zucht von Barbara Frische, Grasberg wurde unter Johanna Beuk; Marxen Weltmeister bei den jungen Reitern im Viergang V1, Charlotte Passau aus Schleswig-Holstein gewann, ebenfalls bei den jungen Reitern, mit Uni v. Kronshof v. Ofsi v. Kronshof den Weltmeistertitel Im Tölt T2. Züchter von Uni v. Kronshof ist Lothar Schenzel, Ellringen. Aus dem gleichen Züchterstall stammt Tigull v. Kronshof v. Andvari f. Fuglsang der im Viergang bei den Erwachsenen unter Frauke Schenzel, Ellringen siegte.
Henrike Habermann aus Hänigsen gewann mit ihrem Reitponyhengst Online Ixes v. Okay Big Bambu aus der Zucht von Joachim Völksen, Hannover über 10 Dressurprüfungen der Klasse „S“ gegen Großpferde und erfüllte so die Bedingungen für das goldene Reitabzeichen.
Auf den Bundeschampionaten gab es nach einem Titel und zwei Vizechampions im Vorjahr in diesem Jahr zwei Bundeschampions. Da Vinci HS v. Double Inn aus der Zucht von Horst Speckmann, Wagenfeld verteidigte seinen Titel aus dem Vorjahr und wurde Bundeschampion der 6-jährigen Dressurponys. Der Hengst aus dem Besitz von Katharina Tünemann, Wagenfeld wurde wie in letzten Jahr von Vivien Lou Petermeier, Bassum vorgestellt. Der zweite Titel ging bei den Vielseitigkeitsponys an Nadeem v. Immenmoor Nova Space v. Apslau xx. Nadeem wurde gezogen von Kerstin Fitschen, Zeven und ist im Besitz von Nicole Hess. Geritten wurde er von Lara Hermann, Rüspel.
Im Fahrsport belegte Tim Grober, Clus mit Jazz v. Clus und Jazz II v. Clus beide von Jappelu den 2. Platz beim Bundesnachwuchschampionat-U 16 und wurde Landesmeister-U 21 bei den Pony Zweispännern. Sein Bruder Florian erzielte mit dem Zweispänner Best Girl v. Clus v. Jabolo und Highhair v. Clus v. Jabolo einen Sieg in einer Prüfung der Klasse „S“. Züchter von diesen Deutschen Classic Ponys ist Familie Grober, Clus.
Ebenfalls erfolgreich im Fahrsport waren die Brüder Nils und Sven Kneifel aus Wunstorf. Nils wurde bei den Zweispännern Sieger im Bundesjugendchampionat und vierter bei den Deutschen Meisterschaften. Angespannt hatte er u.a. Nando v. Navajo aus der Zucht von Helmut Niemeier, Garbsen. Sein Bruder Sven belegte bei den Deutschen Meisterschaften mit seinem Vierspänner Welsh-B Ponys ebenfalls den vierten Platz. In seinem Gespann sind u.a. Bünteeichen Millennio v. Glantir Macaulay, Züchter Wilfried Lührs, Laderholz und der selber gezogene Minnesota K v. Bünteeichen Millennio. Beide sind mit ihren Gespannen für den Championatskader nominiert.
Nicht nur im Sport, sondern auch auf Körungen in anderen Zuchtgebieten und auf Leistungsprüfungen setzten sich in den unterschiedlichsten Rassen immer wieder Hengste aus hannoverscher Zucht hervorragend in Szene und belegten vordere Plätze.
Zuchtprodukte von Züchtern aus unserem Verband sind auch international gefragt. In St. Petersburg in Russland sorgten Classic Ponys auf einer großen Pferdemesse für Aufsehen und Ende Dezember wurden Haflingerstuten von unseren Züchtern nach Korea verkauft, da dort eine Haflingerpopulation aufgebaut werden soll.
Die auf der Delegiertenversammlung verabschiedete Satzung mit den dazugehörigen Zuchtprogrammen wurde nach Einarbeitung der Änderungen des Ministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz Ende Dezember genehmigt. Der Verband hat die Neuanerkennung ab dem 1.1. 2014 erhalten.
Im Bereich der Statistik ist die Entwicklung nicht ganz so positiv wie in den bisher beschriebenen Bereichen. Die Rückgänge bewegen sich allerdings nur bei den Fohlen und den Bedeckungen im leicht zweistelligen Bereich, beim Mitglieder- und Pferdebestand ist nur ein Rückgang im niedrigen einstelligen Bereich zu verzeichnen.
Tabelle 1 - Zahl an Stuten, Fohlen und Bedeckungen
2009
|
2010
|
2011
|
2012
|
2013 | |
neu eingetragene Stuten |
427
|
399
|
408
|
380
|
364
|
registrierte Fohlen |
1195
|
1107
|
1048
|
1034
|
907
|
Bedeckungen |
1560
|
1380
|
1281
|
1218
|
1096
|
Die Zahl der registrierten Fohlen ist im Vergleich zu Vorjahr um 127 Fohlen (12,3 %) zurückgegangen (Tabelle 1). Mit 907 Fohlen sind es seit 1989 (933 Fohlen) erstmals wieder unter 1000 Fohlen. Die meisten Fohlen stellt die Rasse Islandpferd mit 285 (Tabelle 2), gefolgt von den Deutschen Reitponys mit 245 Fohlen. Bei den Islandfohlen ist ein Rückgang von 46 und bei den Reitponys von 26 Fohlen. Ebenfalls deutlich verloren haben mit einem Rückgang von 29 die Shetlandponys unter 87 cm. Bei einigen zahlenmäßig kleineren Rassen wie z.B. Welsh-B, Fjordpferd, New Forest und Mangalarga Marchador sind erfreuliche Zuwächse zu verzeichnen. Reitpony und Islandpferd machen 58,4 % der Fohlen aus, 18,2 % der Fohlen sind von Rassen unter 112 cm und die restlichen 23, 4 % (212 Fohlen) verteilen sich auf die übrigen 17 Rassen.
Tabelle 2 Vorgestellte Fohlen pro Rasse
Rasse |
Anzahl Fohlen Vergleich z. Vorjahr
|
|
Islandpferd | 285 | -46 |
Deutsches Reitpony | 245 | -26 |
Shetland Pony < 87 cm | 56 | -29 |
Dt. Classic Pony | 48 | -6 |
Dt. Pb. Shetlandpony | 42 | -10 |
Haflinger | 39 | -4 |
Welsh-B | 26 | +7 |
Fjordpferd | 22 | +7 |
Edelbluthaflinger | 20 | -1 |
Shetlandpony | 19 | -5 |
New Forest | 15 | +2 |
Welsh-A | 13 | -6 |
Mangalarga Marchador | 11 | +6 |
Connemara | 6 | -3 |
Kl. Dt. Reitpferd | 5 | +3 |
Hackney Pony | 4 | +2 |
Paso Peruano | 4 | +/- 0 |
Kiger Mustang | 3 | +/- 0 |
Aegidienberger | 2 | + 2 |
Tinker Pony | 2 | +1 |
Dartmoor | 1 | +1 |
Fellpony | 1 | +1 |
Lewitzer | 1 | +1 |
Am. Mini Horse | 0 | -2 |
Dülmener | 0 | -5 |
Paso Fino | 0 | -2 |
Welsh-C | 0 | -1 |
Welsh-D | 0 | -4 |
Ohne Rasse/grüner Pass | 37 | -10 |
Summe | 907 | -127 |
Es wurden nur 16 Stuten (4,2 %) weniger als im Vorjahr neu im Zuchtbuch eingetragen (Tabelle 1). Wie bei der Zahl der Fohlen ist auch bei den Stutbucheintragungen die Rasse Islandpferd die zahlenmäßig größte Rasse (Tabelle 3). Die Rasse Deutsches Reitpony liegt an zweiter Stelle. Der Unterschied beträgt allerdings nur 3 Stuten. Im Vorjahr waren es noch 10 Stuten. Bei den Islandpferden ist bei den Neueintragungen ein Rückgang von 10 Stuten und bei den Reitponys von 13 Stuten zu verzeichnen. Den größten Zuwachs hat die Rasse Welsh-B mit 15 Stuten auf zu weisen. Shetlandponys und Shetlandponys unter 87 cm haben einen Zuwachs von jeweils 4 Stuten. Bei den anderen Rassen sind nur geringe Änderungen (+2/-2) gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen.
Tabelle 3 Stutbucheintragungen
Rasse
|
S1 | S2 | V | Total |
Islandpferd
|
96 | 1 | - | 97 |
Deutsches Reitpony
|
86 | 1 | 7 | 94 |
Shetlandpony <87 cm
|
30 | 2 | - | 32 |
Welsh – B
|
22 | - | - | 22 |
Haflinger
|
19 | - | - | 19 |
Shetlandpony
|
16 | - | - | 16 |
Dt. Classic Pony
|
12 | - | - | 12 |
Fjordpferd
|
10 | 1 | - | 11 |
Veredler u. Spez.Ras
|
7 | 4 | - | 11 |
Edelbluthaflinger
|
10 | - | - | 10 |
Dt. Pb. Shetlandpony
|
8 | - | 1 | 9 |
Welsh - A
|
9 | - | - | 9 |
Connemara
|
7 | - | - | 7 |
Mangalarga March.
|
5 | - | - | 5 |
Kl. Dt. Reitpferd
|
3 | - | - | 3 |
Welsh – D
|
3 | - | - | 3 |
New Forest
|
2 | - | - | 2 |
Kiger Mustang
|
1 | - | - | 1 |
Tinker
|
1 | - | - | 1 |
Total
|
347 | 9 | 8 | 364 |
Prozent
|
95,33 % | 2,47 % | 2,20 % | 100,0% |
Auch der Mitgliederbestand (Tabelle 4) ist nur in geringem Maße (-4,2%) rückläufig.
Es ist also festzuhalten, dass die Rückgänge bei der Zahl der neu eingetragenen Stuten, beim Gesamtpferdebestand und beim Mitgliederbestand mit 3,5 % - 4,2 % relativ gering sind. Bei den Fohlen mussten dagegen leider bedauerliche – 12,3 % registriert werden. Die für den Blick in die Zukunft wichtige Anzahl der Bedeckungen (Tabelle 1) ist von 1218 auf 1096 um 122 (10%) zurückgegangen. Für das Jahr 2014 sind daher nur etwa 830 Fohlen zu erwarten. Diese weiter sinkende Zahl an Fohlen scheint die Überlegungen unserer Mitglieder zu bestätigen, den Verband nicht zu verlassen und die Stuten nicht abzumelden, da zu befürchten bzw. zu hoffen ist, dass Ponys/Pferde in absehbarer Zeit „knapp“ werden. Sie können dann im richtigen Moment, wenn die Nachfrage wieder steigt, als erste wieder mit ihrem bewährten, qualitativ hochwertigen Stutenstamm in die Zucht einsteigen.
Tabelle 4 Entwicklung des Mitgliederbestandes
Bezirksverein | Stand | Zugänge | Stand | Abgänge | Stand |
1.1.2013 | 2013 | 31.12.2013 | 2013 | 1.1.2014 | |
Hannover | 570 | 55 | 625 | 68 | 557 |
SHB | 273 | 24 | 297 | 22 | 275 |
Lüneburg | 441 | 27 | 468 | 64 | 404 |
Stade | 614 | 41 | 655 | 73 | 582 |
Summe | 1898 | 147 | 2045 | 227 | 1818 |
Beim Gesamtpferdebestand (Tabelle 5) ist der Rückgang mit – 3,5 % erfreulich gering. Es sind nur 2 Hengste und 82 Stuten. Die beiden größten Rassen Islandpferd und Deutsches Reitpony sind um 47 bzw. 43 Stuten zurückgegangen (-8,5 % bzw. -7,5 %). Andere zahlenmäßig kleinere Rassen haben zum Teil für ihre Populationsgröße erstaunliche Zuwächse, wie z.B. Shetlandpony +10 (+9,3%), Welsh-B +8 (+8%), Connemara +7 (+41%), D. Classic Pony +7 (+12,1%), Welsh-A +5 (+17,2%).
Tabelle 5 Pferdebestand nach Bezirksvereinen
Rasse | Hannover | Südhann.BS | Lüneburg | Stade | Summe | Vergl.Vorjahr |
H S | H S | H S | H S | H S | H S | |
Fjord | 4 3 | 1 16 | 6 24 | 2 15 | 13 58 | 13 60 |
Haflinger | 8 48 | 4 36 | 5 38 | 3 68 | 20 190 | 19 172 |
Edelbluthafl. | 1 1 | 0 2 | 0 2 | 1 10 | 2 15 | 3 29 |
Isländer | 28 112 | 12 42 | 58 255 | 22 96 | 120 505 | 119 552 |
M.Marchard. | 1 2 | 0 0 | 3 12 | 1 1 | 5 15 | 5 13 |
Paso Peruano | 0 2 | 2 0 | 1 1 | 0 3 | 3 6 | 4 9 |
Paso Fino | 0 2 | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 2 | 0 2 |
Aegidienb. | 0 0 | 0 2 | 0 0 | 0 0 | 0 2 | 0 1 |
Connemara | 2 4 | 0 1 | 1 8 | 3 11 | 6 24 | 5 17 |
Dartmoor | 0 1 | 0 0 | 1 3 | 1 - | 2 4 | 1 4 |
D.Reitpony | 49 192 | 8 46 | 6 82 | 31 212 | 94 532 | 92 575 |
New Forest | 0 6 | 3 1 | 2 30 | 6 11 | 11 48 | 13 57 |
Welsh-A | 5 11 | 2 9 | 0 2 | 2 12 | 9 34 | 9 29 |
Welsh-B | 8 22 | 2 8 | 0 13 | 7 26 | 17 69 | 18 61 |
Welsh-C | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 2 2 | 2 2 | 2 4 |
Welsh-D | 2 3 | 2 8 | 1 2 | 0 5 | 5 18 | 6 20 |
Fellpony | 0 1 | 0 2 | 0 0 | 0 0 | 0 3 | 1 3 |
Spezialrass. | 4 13 | 0 2 | 0 7 | 1 15 | 5 37 | 5 34 |
Kl.Reitpferd | 0 2 | 0 0 | 1 1 | 1 3 | 2 6 | 1 9 |
Shetlandpony | 9 24 | 1 10 | 2 15 | 9 31 | 21 80 | 17 80 |
Shetl.P<87 | 9 43 | 9 22 | 1 5 | 13 48 | 32 118 | 31 108 |
D.P.B.Shetl. | 5 17 | 4 15 | 1 16 | 3 20 | 13 68 | 17 70 |
D.Classic P. | 2 9 | 12 41 | 2 3 | 1 12 | 17 65 | 17 58 |
Am. Mini. Horse | 1 0 | 0 0 | 1 0 | 0 0 | 2 0 | 2 2 |
Dülmener | 0 0 | 0 0 | 2 8 | 0 0 | 2 8 | 2 12 |
Hackney P. | 0 0 | 1 3 | 0 0 | 0 0 | 1 3 | 3 4 |
Kiger Mustang | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 1 4 | 1 4 | 1 3 |
Lewitzer | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 2 | 0 2 | 0 3 |
Tinker | 0 2 | 0 0 | 0 1 | 2 0 | 2 3 | 3 4 |
Tarpan | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 5 |
Pony o. t. Americas | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 0 | 0 3 |
Summe | 138 520 | 63 266 | 94 528 | 112 607 | 407 1921 | 409 2003 |
Es bleibt also spannend wie sich die Situation entwickelt. Der Verband und die Züchter müssen sich bemühen möglichst flexibel auf sich ändernde Bedingungen zu reagieren. Dazu können Änderungen im traditionellen Ablauf der Stutbuchaufnahmen, der Fohlenregistrierungen oder der Körungen ebenso gehören, wie Einschränkungen bei aufwendigen Serviceleistungen auf Seiten des Verbandes. Es kann die Anpassung der Züchter an die veränderten Anforderungen des Marktes in Bezug auf die Ausbildung ihrer Zuchtprodukte sein oder auch, dass sie unter Umständen in gewissem Rahmen niedrigere Verkaufspreise als gewohnt akzeptieren müssen.
Dem Verbraucher muss auf jeden Fall vermittelt werden, dass er bei unseren Züchtern „geprüfte Qualität“ in Bezug auf die Leistung und den Charakter erhält und die Ponys gesund in artgerechter Haltung aufgezogen wurden. Hierbei müssen der Verband und die Züchter ständig im Gespräch bleiben, sich gegenseitig informieren und motivieren, umso, mit gegenseitigem Verständnis, gleichem Wissensstand und dem gleichen Ziel, die Zukunft zu meistern.